Die Stimme als Waffe und die feine Linie zwischen Traum und Anderwelt {So/Mo, 1 April 2019}

Die Sonntagnacht ist schon lange die Nacht, in der meine Engel am aktivsten sind. Es ist etwa in der Mitte der Nacht als eine Geschichte anfängt, die ich für besonders wichtig halte. Ich verbringe die Zeit in einem Haus und verstecke etwas verschlüsselt auf dem Computer. Nach einer Weile mache ich mich auf den weg nach Hause. Dort warten im Inneren zwei Personen auf mich. Die Traumkamera wechselt in eine externe Ansicht. Wie in einem Film. Nun wird mir klar, dass ich lediglich eine Geschichte, Vision, betrachte. Ich sehe einen Mann von zwei Soldaten in seinem Haus bedroht. Sie zwingen im Dokumente über die Aktivitäten einer Rebellengruppe auszuhändigen. Als Gegenleistung werden sie ihm nicht foltern lassen und anschließend freilassen. Die Soldaten tragen Stahlhelme und lange Mäntel. Sie ähneln Reichssoldaten. Der Mann willigt ein. Er führt sie in ein Stadtteil mit lauter Lagerhäusern. Vor einem steht eine große Menge an Kisten. Überraschend erklingen die ersten Schüsse! Durchbrechen die Stille. Hinter den Kisten voraus verstecken sich die Rebellen. Sie sind mit Gewehren bewaffnet. Auf einer Kiste stellen sie nun zügig ein Schnellfeuergeschütz auf. Der Mann, der die Soldaten führt fällt in Deckung hinter einer Kiste. Die zwei Soldaten rennen nach vorne, ihre Maschinengewehre feuerbereit. Eine Reihe von gelben wellenförmigen Linien erscheint. Sie zeigen wohin die einzelnen Personen zielen. Bei Schüssen verläuft eine schwarze Welle über ihnen die den Weg der Kugeln skizziert. Der Verräter versteckt sich hinter einer Kiste. Sobald die Soldaten an ihm vorbeigelaufen sind, zieht er eine an der Mauer versteckte Pistole. Er kommt aus seiner Deckung und feuert von hinten in die Rücken der Soldaten! Zweimal! Sie fallen zu Boden. Zeitgleich ist das große stationäre Maschinengewehr so weit. Eine gelbe Linie erscheint. Nähert sich in Zeitlupe dem Kopf des Verräters der versucht hinter der Kiste wieder unterzutauchen. Eine der Rebellinnen hatte die hinterlistige tat des vermeintlichen Verräters mitgekriegt und ruft lautstark “STOP! Er ist auf unserer Seite!”
Die gelbe Linie löst sich auf. Die Frau wendet sich nun dem Mann zu, der wieder aus seinem Versteck hervorkommt. Sie schreit verärgert. Eine gelbe Linie erscheint. Gefolgt direkt von einer Schwarzen. “DU IDOT!” Die wellenförmigen Linien treffen ihm direkt in das Herz. Die Wucht stößt ihn zurück.
 
Gewaltfreiheit, ist mehr, als auf draufhauen zu verzichten. Auch die Sprache kann als solche Genutzt werden und Andere nachhaltig Verletzen. Deswegen entsteht das Konzept der ~Gewaltfreien Sprache~, mit dem sich alle beschäftigen sollten. Nur so kann man die Gewaltspirale und Leid die oft mit kleinsten Sachen anfängt, durchbrechen.
 
Nachdem mein Körper wieder einschläft, wache ich mehrmals in der Anderswelt auf. Beim ersten Mal beobachte ich wunderschöne Sonnenuntergänge und -aufgänge an einem Meeresstrand. Bis sie mich verwirren. Gleich nachdem die Sonne verschwindet, kommt sie an einer anderen Stelle des Horizonts wieder zum Vorschein. Etwas kann hier nicht Stimmen. Ich merke schließlich in einer Art große Kiste, getragen zu werden. Wie in den Mittelalterlichen oder Alt-Chinesischen Filmen. Mit dem Unterschied direkt über dem Boden zu sein. Ich strecke den Arm zur Seite heraus. Zum Wasser unter mir. Es fühlt sich Wunderbar an. Erinnert mich wie lange es hier ist seit dem ich am Meer war. Das Wasser ist angenehm kühl. Die Wellen streichen meine Haut. Als ich die Hand aus dem Wasser nehme, fallen mir ein paar Geldscheine in die Hand. Sie sollen bestimmt etwas Symbolisieren, deswegen stecke ich sie Sicher unter mich. Der Transportbehälter mit mir darin wird schließlich am Wasser abgesetzt. Ich steige heraus. Er blicke diese Welt zum ersten Mal in ihrer vollen Pracht. Im Wasser vor dem Sonnenuntergang steht eine romantische Ruine. Es stehen nur noch Teile der Mauer. Vorne befinden sich mehrere Säulen. Sie sind mit Pflanzen überwachsen. Ich bemerke wie die Geldscheine vom Wasser in Richtung der Ruine weggespült werden. Ich folge ihnen und sammle sie im Inneren der Ruine ein. Es wirkt wie eine ehemalige Bar. Ich schaue zu der Stelle von der ihm kam. Eine Frau steht dort. Sie hat kurze, lockige, rote Haare. “Ich bin noch voll da!” – rufe ich zu Ihr – “Ich tue das hier nur weil ich annehme, dass es eine Bedeutung haben soll!”
 
Dann am frühen Morgen. Ich wache auf in Röthenbach an der Pegnitz. In meiner ersten eigenen Wohnung. Ich entschließe mich keine Zeit zu verlieren und so schnell wie möglich mich nach unten zu begeben. Ich möchte etwas tun was ich auf der Erde niemals aus moralischen Gründen anstellen würde. Einfach Mal jemanden Frech an der Straße begrapschen! Ich gehe ruhig in den Flur. Erinnere mich an die Hinweise, möglichst ruhig und bewusst zu bleiben da ich sonst alles wieder einfach nur als einen Traum wahrnehmen könnte, oder wegen der Aufregung meinen Primär-Körper aufwecken. Im Flur halte ich inne. “Denke nicht wie ein physisch Wesen” – erinnere ich mich. Der kürzeste Weg ist aus dem Fenster. Die Wohnung ist im zweiten Stockwerk! Ich gehe in die Küche. Es ist Dachgeschoss und das Fenster dort führt auf das Dach. Ich öffne es und schaue mich um. Ob dort draußen überhaupt jemand ist. Dabei bemerke ich eine junge Frau auf dem Dach. Ich steige ins Freie und begebe mich nach links in ihre Richtung. Sie springt vom Dach und schwebt nach unten und über die Straße zu einem Mädchen. Etwa 100 Meter weit insgesamt. Auf den letzten Metern flattert sie mit den Armen wie ein Vogel!
Das kann ich auch! Nehme ich mir vor und springe vom Dachrand. Schwebe auf der gleichen Flugbahn zu ihr an die Seite. Flattere auf den letzten Metern kichernd mit den Armen! Genau wie sie.
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