Die Sonntagnacht Engelsbotschaft {06.06.2016}

Ich wache auch und überlege, welche Fleischsorte ich essen soll. Ab und zu überkommt es mich, noch Fleisch zu essen.
›Vielleicht die von dem Metzger in Neumarkt? Sie verkaufen dort Fleisch aus Bauernhöfen, auf denen die Tiere wirklich noch auf die Weide gehalten werden.‹ Etwas ist merkwürdig. Sind es wirklich meine Gedanken? Sie scheinen sich einfach ohne mein Zutun vor mir abzuspielen. Und vor meinem Sichtfeld ist es irgendwie Grau. Nicht dunkel und nicht hell. Ich spüre jemanden bei mir. Hinter mir. Die Aura nähert sich und versucht sich mit mir am Hinterkopf zu verbinden. Ich schrecke zunächst zusammen. Dann entspanne mich wieder. Michael verbindet sich so mit mir. Doch diesmal ist etwas anders. Etwas wie ein leichter Stromschlag schockt mich am Hinterkopf. Es hält für wenige Sekunden an und schüttelt meinen Körper durch. Ich erinnere mich an eine andere Situation, in der die Engel etwas Ähnliches mit mir machten. Ihre Energie durchströmte mich. Ist es diesmal etwas Ähnliches? Der Energieschlag stoppt und ich fühle mich, als würde ich auf einem Fließband zur nächsten Station vorfahren. Nun höre ich eine kleine metallische Säge sich mir nähern. Ich bekomme es erneut mit der Angst zu tun.
»Bitte nicht Michael, auf so was habe ich keine Lust«, wenn die Engel etwas über falsches Verhalten mitzuteilen haben, Michael allem voran, dann kann es auf eine sehr prekäre und eindeutige Art und weise geschehen. Die Säge nähert sich mir weiter, ich erinnere mich an eine Lektion: entspanne, und lasse die unangenehmen Dinge in ruhe an dir vorbeiziehen. Ich mache genau das. Ich spüre weiterhin etwas, aber es ist viel zu undeutlich. Doch die Neugierde packt mich mehr und mehr mit jeder verstrichenen Sekunde, denn es scheint gar nicht so schlimm zu sein.
Ich konzentriere mich erneut auf meine Wahrnehmung. Ich spüre weiterhin etwas an meinem Kopf. Es fühlt sich an wie ein Finger. Er fährt entlang meiner Schädellinie von hinten nach vorne und eine Stimme macht dabei ein »Zzz… Zzz…« Geräusch. Als sei es eine Säge. Ich erkenne die Stimme, es ist tatsächlich Michael. Der Finger kommt vor mein Gesicht und drückt in mein Auge. Ich halte ein Gekicher zurück. Es erinnert mich wie Michael einst mit mir auf diese Art und Weise spielte.
»Hör auf, das ist gar nicht komisch!«

Am Abend unterhielt ich mich mit meiner Schwester über die Massenhaltung der Tiere und dass keiner sie essen würde, wenn sie sehen würden, in welchem Zustand die Tiere vor der Schlachtung sind. Man muss kein Vegetarier sein, um das einfach nur abstoßend und ungesund zu finden. Inzwischen gibt es sogar erste Studien, die besagen, Fleisch erhöht das Krebsrisiko. Für die Konzerne zählt nur eins: Profit. Gesundheit (und Würde!) von Tieren und Menschen, die sie später essen, können ruhig auf der Strecke bleiben.

Ich schlafe wieder ein, wache bis zum Morgen noch in mehreren Klarträumen auf. In einem unterhalte ich mich mit einem blonden Engel. In einem anderen springe ich von Bett zu Bett, nachdem ich realisiere, dass es ein Traum ist. Und genieße schlicht und einfach die Anderswelt. Es ist nur schade, dass das andere Bett leer ist. Es steht symbolisch für die andere Hälfte meines großen Bettes.
Am Morgen, kurz vorm Aufwachen, spüre ich jemanden auf dem Bett neben mir. Elle flüstert in mein Ohr. Ihr Präsenz scheint tatsächlich die Matratze neben mir einzudrücken. Als sei sie tatsächlich aus Fleisch und Blut.
»Die Decke stört meine Mitteilungen.«
Gleich daraufhin öffne ich meine Augen und ziehe ein Handtuch, mit dem ich am Abend meine Haare trocknete, runter vom Kopf.

»Guten Morgen«, meine Engel.

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